Ein weiteres turbulentes Corona-Schuljahr liegt hinter uns. Es hat uns sehr viel abverlangt, einen neuen Bildungsminister und einen neuen Gesundheitsminister beschert, aber am Ende auch die NOST/SOST in die Autonomie übertragen, eine passable Übergangslösung für den erwünschten Einsatz von pd-LehrerInnen in der Freizeitbetreuung geliefert und nicht zuletzt einen sehr erfolgreichen Maturajahrgang hervorgebracht. Mit vereinten Kräften habt ihr, liebe KollegInnen und DirektorInnen, und haben wir StandesvertreterInnen dies alles erreicht!
„Corona hat uns gelehrt, dass viele Prämissen des Schulsystems infrage zu stellen sind“, schrieb vor kurzem ein Kolumnist und nannte dabei unter anderem die „Teilung der Zehnjährigen“, die „zu große Bedeutung der Noten“ und das „zeitaufwendige und schablonisierte Ritual der Matura“. Sein Ruf nach umfassenden Reformen, um „einer sich rapid verändernden diversen Gesellschaft Rechnung zu tragen“, wirkt auf mich vor dem Hintergrund dessen, was Österreichs Schule leistet, vorurteilsbehaftet und seltsam aus der Zeit gefallen. (1)
Ich rufe als Vertreterin der Schulwirklichkeit voller Überzeugung: Seien wir stolz auf unsere Jugend, die ihr Bestes gegeben hat! Seien wir stolz auf uns! Seien wir stolz auf unser widerstandsfähiges, resilientes Schulwesen, das trotz vereinzelter Unkenrufe ein weiteres „Coronajahr“ bewältigt hat!
Nun aber wollen wir ein paar erholsame, möglichst sorgenfreie Wochen genießen. Ich wünsche euch von ganzem Herzen schöne Ferien!
(1) Josef Zollneritsch, Die Lektion aus der Pandemie gelernt? In: Kleine Zeitung vom 14. Juni 2022.
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